Das “Kompetenzzentrum Transformation in der Arbeitswelt im Lausitzer Revier im Land Brandenburg” wird aus Mitteln der Europäischen Union und des Landes Brandenburg gefördert.

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Akteursanalyse – Transformationsverständnis

Im Rahmen der Akteursanalyse wurden Akteure der Region zu verschiedenen Schwerpunkten befragt. Das Transformationsverständnis ist einer davon. Die Ergebnisse werden hier im Überblick dargestellt.

Die Befragten artikulierten unterschiedliche Verständnisse und Perspektiven auf die Transformation in der Lausitz. Zusammenfassend stellt sich dieses wie folgt dar: Als zentralen äußeren Transformationsanlass nennen die Interviewten die Veränderungsprozesse im Rahmen des Strukturwandels der Region: Die Lausitz befindet sich im Umbruch durch den Kohleausstieg bis 2038. Neue Industrien wie Wasserstoffwirtschaft entstehen, erfordern jedoch gezielte Weiterbildungen, da vorhandene Qualifikationen oft nicht übertragbar sind. Besonders im Umfeld der LEAG entstehen neue Geschäftsfelder, jedoch bestehen Unsicherheiten über deren langfristigen Erfolg.

Im Vergleich zum „Strukturbruch“ der 1990er Jahre sei die heutige Transformationsverständnis deutlich anders gestaltet: Sie würde stärker strategisch geplant, finanziert und politisch begleitet. Die historische Einbettung sei darum wichtig, um den aktuellen Umgang mit Transformation in der Region zu verstehen. Frühere Erfahrungen hätten Spuren hinterlassen, die sich in Misstrauen und Skepsis gegenüber weiterem Wandel ausdrücken.

Zentrale Herausforderungen: Demografischer Wandel und Fachkräftemangel

Als ein übergreifendes Handlungsfeld stellen sich der demografische Wandel und der Fachkräftemangel eine zentrale Herausforderung dar: Abwanderung und eine alternde Bevölkerung führten zu Engpässen bei (qualifizierten) Arbeitskräften. Chancen lägen in der Zuwanderung internationaler Fachkräfte, beispielsweise über Hochschulen, die jedoch durch das häufig als negativ beschriebene regionale Image gebremst werde. Daher seien neben verbesserten Ausbildungsangeboten vor allem gezielte Strategien zur Fachkräftebindung notwendig.
Dieses Vertrauen könne nur durch transparente Kommunikation und sichtbare Erfolge gestärkt werden. Obwohl Leuchtturmprojekte wie das Bahnwerk oder die Medizinische Universität Fortschritte sichtbar machen würden, bliebe der Wandel für viele Menschen, besonders für Jugendliche, kaum spürbar. Akzeptanz und Sichtbarkeit sind deshalb wichtige Faktoren, die durch eine strategische Kommunikation und stärkere Einbindung der Bevölkerung verbessert werden müssen, um so das Transformationsverständnis zu prägen.

Die Zukunftserwartungen seien ambivalent: Neue Sektoren wie Energie, Sicherheit oder Infrastruktur böten Chancen, gleichzeitig können Fachkräfteabwanderung und Ungleichgewichte auf dem Arbeitsmarkt die Existenz kleiner und mittlerer Unternehmen gefährden.

Transformation aktiv gestalten

Der Erfolg hänge somit von einer strategischen Steuerung und einer starken regionalen Vernetzung ab. Insgesamt müsse die Transformation als Gestaltungsauftrag verstanden werden, der über rein ökonomische Fragen hinausgeht. Kulturelle und emotionale Dimensionen seien ebenso wichtig, weshalb regionale Identitäten und kommunale Strukturen gestärkt und Zivilgesellschaft sowie Bildung eingebunden werden sollten. Nur so könne ein nachhaltiger und breit akzeptierter Wandel gelingen.
 
Stand Mai, 2025

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